Bei Menschen mit Demenz nehmen die seelischen Bedürfnisse (Zuwendung, Anerkennung, Zärtlichkeit) zu, auch wenn die kognitiven Fähigkeiten abnehmen. Hierbei ist die Ausstrahlung der Bezugspersonen, also von uns Therapeuten oder Betreuungskräften, von enormer Wichtigkeit. Ich merke immer wieder, wie viel Zuwendung, „Liebe“ oder auch körperliche Nähe meine Betroffenen benötigen oder sogar fordern, die wir ihnen natürlich immer wieder geben. Dies scheint nicht nur gut für die Seele meiner zu Betreuenden zu sein, sondern auch ich merke in solchen besonderen Momenten eine Wärme, ein Gefühl von Verbundenheit und auch ein Gefühl von Verwundbarkeit, sodass mir auch ab und an eine Träne entfleucht. Da ich in solchen Momenten enorm fühle, zeigt mir genau dies immer wieder, dass Therapie beidseitig stattfindet. Nicht nur wir therapieren und betreuen, nein, auch wir werden von unseren „Schützlingen“ therapiert. Spirituelle Aktivierungen versuchen immer, Vertrautes durch Zeichen und Symbole zu aktivieren, zudem soll die Aktivierung aus meiner Sicht von einer frohen Botschaft bestimmt sein, von der großen Wertschätzung des Menschen durch Gott. „Hier darf ich so sein, wie ich bin.“ „Hier werde ich nicht auf meine Schwachheit hingewiesen.“ „Hier bin ich ein ganzer, wertgeschätzter Mensch.“