Die Versorgung eines Demenzerkrankten kann sehr herausfordernd sein. Viele Menschen haben die Erfahrung schon machen müssen. Wenn Mutter oder Vater an Demenz erkranken, steht ein Rollentausch an - dann werden wir Eltern unserer Eltern.
Ein Beispiel hierzu aus meinem Alltag:
Ich war früher oft im Ferienlager und da gab es immer viele Betreuer und Erzieher, welche auf uns aufgepasst haben. Meine Eltern setzten in diese sehr viel Vertrauen und konnten mich ohne Zweifel ein bis zwei Wochen abgeben. Nun ist ein neuer Bewohner in unserer Seniorenresidenz in Crimmitschau eingezogen. Als ich dann seine Tochter erblickte, fiel es mir wieder ein: Er und seine Tochter haben mich als Kind oft im Kindergarten betreut. Ich ging zu ihr hin und erzählte ihr davon, woran ich mich erinnert habe. Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen und sie meinte zu mir: „Früher haben Ihre Eltern mir das Liebste gegeben, und heute gebe ich ihnen mein Liebstes.“
… und genau dieses Vertrauen sollten auch unsere Angehörigen in uns haben, wenn sie ihre Liebsten zu uns in die Demenzbetreuung geben.